An guten Tagen
…scheint die Sonne so schön hell und die Gärtneruhr tickt nicht so schnell.
Trotz Arbeit bis in die Nacht, sind alle wieder am Start und hellwach.
An guten Tagen wächst das Gemüse einfach so und das Wetter macht uns froh.
Der Wind ist warm und hat sich endlich zum Guten gedreht
und vielleicht bringt die Liebste Kaffee bis auf's Feld!*
Der August schmeckt nach Bohnen, Zucchini, Gurken und Tomaten, Gegrilltem, Auberginen, Mais, Paprika und den ersten Kürbissen.
Für die Liebhaber von heimischem Früchten ist nun die Hoch-Zeit angebrochen: Früh-Äpfel und erste Birnen, Feigen, Mirabellen, Pfirsich, Nektarinen, Melonen und Zwetschgen von unseren Obstbauern aus dem Taunus, Rheinhessen und der Pfalz streiten sich drum, wer zuerst vernascht, verarbeitet oder verbacken wird. Wenn das keine guten Tage sind, mit Sommerfeeling vor der Tür, im Kühlschrank und bis zum Gaumen!
Einige Gemüsekulturen haben die Trockenheit im Frühjahr übelgenommen. Beispielsweise sind unsere Möhren erst sehr spät am Start und der Kopfkohl ist nur in Größe XS verfügbar mit diversen Lochmustervarianten, die den einen oder anderen Designgeschmack überfordern. In den letzten Wochen haben wir jedoch neue Sätze Kohl für die Herbst- und Winterernte in die Erde gebracht. Nun auch die typischen Gesellen dieser Jahreszeit wie China- und Grünkohl. Auch im Salatprogramm stand "Winter" im Sä- und Pflanzplan: Radicchio, Endivien, Feldsalat, Wintersalatmix. Aber die dürfen nun erstmal wachsen. Dachten wir. Die Krähen sahen das anders und haben den Radicchio wieder rausgezupft. Einfach so. Zum Spaß. #nichtlustig
Neben all dem da draußen auf dem Acker, stand auch in Haus und Hof trotz Ferien die Zeit nicht still. Unser Büro-, Lieferservice- und Ladenteam hat eine unserer langjährigsten, treuen Mitarbeiterinnen in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Edeltraud Brütsch war 17 Jahre Teil der Ackerlei-Familie in den unterschiedlichsten Rollen – angefangen bei der Marktverkäuferin, der Abokisten-Fahrerin, der netten Dame am Telefon bis zur Käsefachfrau - verantwortlich für das gesamte Käsesortiment für Läden und Lieferservice, inclusive Mitarbeiterschulung in diesem Bereich. Und einige Zwischenstationen und kleine Baustellen, die wir vielleicht kaum wahrgenommen haben und die sich noch bemerkbar machen werden. Wir wünschen Edel alles erdenklich Gute für diesen neuen Lebensabschnitt und sagen auch an dieser Stelle von Herzen DANKE!
Das nächste Ereignis, das gefeiert werden durfte, war die feierliche Übergabe des Gärtnermeisterbriefes an Philipp Zell um Rahmen der Landesgartenschau in Freudenstadt. Die harten Monate der Lernerei für ihn und seiner Abwesenheit im Betrieb für uns, sind nun gut zu Ende gegangen und wir freuen uns alle mit. Herzlichen Glückwunsch, Meister! Viel Erfolg auf deinem weiteren Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit.
„Nebenbei" wurden weiter Vorbereitungen getroffen für unseren Hallenbau. Wir haben eine neue Zisterne bekommen. Auf dem Wagen sieht man einen Teil des Ergebnisses von tageslanger Heuernte, als Viehfutter für den Winter. Ich sag´s mal so: Das Tempo ist gerade hoch und man sollt einigermaßen schwindelfrei sein – zumindest als derjenige, der sagt, wo´s langgeht und im Zweifelsfall vorneweg springt!
Zur Entspannung haben die Saisongärtner zusammen gegrillt und einen schönen Nachmittag verbracht, die Teilnehmer vom Fermentier-Workshop mit Fermakultur können nun ihr eigenes Kimchi und Anderes herstellen und die Schafmuttis haben ihr Wellnessprogramm bekommen mit frischem Haarschnitt und Fußpflege.
Wir hatten zum Sommerloch Grill & Chill auf die Wiese beim Hofladen in Oberissigheim eingeladen. Viele sind unserer Einladung gefolgt - dem Wetterbericht zum Trotz. Danke, dass wir nicht den ganzen Handkäs' und die Würstchen alleine essen mussten! Jana und Fernande haben für den passenden musikalischen Hintergrund gesorgt und wir hatten zusammen einen schönen Nachmittag, mit Cocktails, Bier und Limo, Leckereien vom Grill, Schafmilch-Eis vom Kapellenhof, Kuchen von Mulinbeck und sogar mit Sonne von 11-17 Uhr.
Wenn ich das hier so alles lese, klingt es schwer nach Friede-Freude-Eierkuchen. An guten Tagen ist das auch mal so- auch wenn's nur jetzt und nicht für immer ist. *
Rebekka Zell für das Ackerlei-Team
(*Verwendete Zeilen aus "An guten Tagen" von Johannes Oerding, teils mit verändertem Text.)